Mit der zunehmenden Bedeutung des Datenschutzes und den strengen Vorschriften der DSGVO, ePrivacy-Verordnung sowie dem Ende von Third-Party-Cookies, müssen Werbetreibende neue Wege finden, um relevante Anzeigen zu schalten. Hier kommen Contextual Targeting und semantisches Targeting ins Spiel, die eine datenschutzfreundliche und dennoch effektive Alternative zur verhaltensbasierten Werbung bieten.
Beim Contextual Targeting werden Anzeigen basierend auf dem Inhalt einer Webseite platziert, den der Nutzer in Echtzeit konsumiert. Dies bedeutet, dass die Werbung thematisch zum Kontext des Seiteninhalts passt, ohne dass Informationen über das Nutzerverhalten oder persönliche Daten gesammelt werden. Algorithmen analysieren den Text, die Schlüsselwörter, die Bilder und andere Elemente auf einer Webseite, um deren Hauptthemen zu bestimmen. Basierend auf diesen Themen werden dann Anzeigen ausgewählt, die für diesen Kontext relevant sind. Auf einer Webseite, die einen Artikel über „vegane Ernährung“ veröffentlicht, könnten zum Beispiel Anzeigen für pflanzliche Lebensmittel, vegane Kochbücher oder Lebensmittel-Lieferdienste eingeblendet werden, eine Webseite über „Wanderausrüstung“ könnte Anzeigen für Outdoor-Bekleidung, Wanderstiefel oder Reiseziele für Wanderer zeigen. Cookies oder persönliche Daten der Nutzer werden gar nicht mehr benötigt. Zudem sehen die Nutzer Anzeigen in Echtzeit, die direkt zu dem passen, was sie gerade lesen oder ansehen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie die Werbung als nützlich empfinden.
Während Contextual Targeting auf der Oberflächenanalyse von Schlüsselwörtern und Themen basiert, geht semantisches Targeting einen Schritt weiter. Diese Methode nutzt fortgeschrittene Technologien wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um die Bedeutung von Inhalten und deren Zusammenhänge zu verstehen. Eine Webseite über „Sport und Gesundheit“ könnte so zum Beispiel nicht nur Anzeigen für Sportkleidung enthalten, sondern auch für gesunde Ernährung, Fitnessprogramme oder alternative Heilmethoden – je nachdem, welche Aspekte in den Inhalten besonders hervorgehoben werden. Ein Blogbeitrag über „die besten Reiseziele für Familien“ könnte semantisch passende Anzeigen für kinderfreundliche Hotels, Freizeitparks oder familiengerechte Fluggesellschaften ausspielen, weil das System die Verbindung zwischen Familienreisen und diesen Angeboten erkennt.
Semantisches Targeting versteht nicht nur die Schlüsselwörter, sondern auch die Absicht hinter einem Text. Das bedeutet, dass Anzeigen noch besser zum tatsächlichen Interesse des Nutzers passen. Diese Methode ist besonders nützlich für Webseiten mit vielschichtigen, anspruchsvollen oder spezialisierten Themen, wo herkömmliches Contextual Targeting möglicherweise nicht ausreicht.
Da Third-Party-Cookies immer mehr an Bedeutung verlieren, bieten Contextual und semantisches Targeting wichtige Alternativen, um die Effizienz von Online-Werbung aufrechtzuerhalten. Statt sich auf das Verhalten der Nutzer über verschiedene Webseiten hinweg zu verlassen, konzentrieren sich diese Ansätze auf den Kontext der Inhalte, die der Nutzer in einem bestimmten Moment konsumiert.
Allerdings erfordert semantisches Targeting fortschrittliche Technologie, um die tiefere Bedeutung von Inhalten genau zu erfassen. Die Systeme müssen regelmäßig trainiert und verfeinert werden, um präzise Ergebnisse zu liefern. Zudem ist die Werbeplatzierung auf Kontextbasis weniger personalisiert als verhaltensbasiertes Targeting, was bei bestimmten Kampagnen ein Nachteil sein kann.
Sowohl contextuales als auch semantisches Targeting nutzen wir für unsere Kunden bereits sehr erfolgreich zur effizienten, punktgenauen Ausspielung unserer Online-Kommunikation an die relevanten Zielpersonen.