Design Thinking – Denken wie Kreative
Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen aus allen Lebensbereichen und nutzt dabei Methoden und Techniken aus der Kreativbranche. Im Gegensatz zu vielen Herangehensweisen in Wissenschaft und Praxis, die Aufgaben von der technischen Lösbarkeit her angehen, steht hier der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Fokus.
Aus dem Wissen um die Funktionsweisen des menschlichen Gehirns formt Design Thinking einen strukturierten Prozess, der es erleichtert, über den Tellerrand zu denken. Es geht also darum, das Gehirn in Bewegung zu setzen, auf dass es neue Dinge denkt und Ideen und Lösungen erkennt. Diese werden in Entwicklungsschleifen zu marktreifen und erfolgreichen Lösungen verbessert.
Drei Grundvoraussetzungen müssen die Lösungen dabei erfüllen: Sie müssen nützlich, wirtschaftlich und technisch machbar sein. Der Prozess folgt dabei den aufeinanderfolgenden Schritten:
1. Verstehen und definieren des Problems
2. Bedürfnisse und Prioritäten der Kunden verstehen (nicht die der Auftraggeber) und Hypothesen zur Problemlösung aufstellen, dazu gehört auch die idealisierte Darstellung einer Zielgruppe, “Persona” genannt.
3. Ideen entwickeln, Lösungen skizzieren und bewerten
4. Prototypen entwickeln, testen und die ausgearbeiteten Lösungen weiter verbessern
Geeignet ist Design Thinking im Grunde für alle Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Und natürlich lässt es sich gut für Kreativprozesse einsetzen, um das Ohr an der Zielgruppe zu haben und gute Themen für das Content-Marketing zu finden.
In letzter Zeit ist geradezu ein Hype um Design Thinking entstanden. Sicherlich hängt das auch mit der Gesamtsituation von Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Zwar stehen den Unternehmen mehr Informationen über ihre Kunden zur Verfügung wie je zuvor, jedoch wird es für sie zunehmend schwerer durch verschiedene Milieus und Bubbles wahrgenommen zu werden. Vielfach schaltet der Konsument vor lauter Informationsüberfrachtung einfach ab. Eine Chance, gehört zu werden, bekommt nur der, der die Bedürfnisse der Zielgruppe genau erkennt und es schafft, Vertrauen aufzubauen.
Letztlich ist mit Design Thinking das Rad nicht neu erfunden worden: Es bildet nur eine Rahmenstruktur und bündelt vorhandene Erkenntnisse. Und es öffnet interdisziplinärem Arbeiten die Tür, indem es sich vom Schubladendenken des „Schon-immer-so-Gemachten“ löst.