Ein Feuerwerk der teuersten TV-Spots aller Zeiten – die Werbewelt schaut auf
233.000 Dollar für 1 Sekunde Werbung – macht 7 Millionen Dollar für 30 Sekunden. Und die Kosten für die aufwendigen Produktionen und teure Darsteller kommt noch on Top. Die Vorstellung solch einen Spot entwickeln und produzieren zu dürfen, gleicht der Vorstellung, einen 6er im Lotto zu haben – zumindest unter deutschen Agenturen. 1967 lagen die Preise für einen 30-Sekünder bei ca. 40.000 Dollar, 1995 bei 1 Millionen Dollar, und jetzt bei sage und schreibe 7 Millionen Dollar. Der bisher teuerste Spot war ein 130-Sekünder von Amazon mit 26 Millionen Dollar.
Von nichts anderem als dem Super Bowl-Finale kann die Rede sein. Das absolute Mega-Ereignis, das absolute Jahres-Highlight in den USA. Aber genauso spektakulär wie das sportliche Ereignis sind mittlerweile die Werbespots und die Shows drum rum. Rund 113 Millionen Fans verfolgten das Ereignis im linearen Fernsehen und über digitale Kanäle – und damit auch die zahlreichen Spots. Der Anteil der Zuschauer, die das Spiel per Stream sahen, erreichte dabei einen neuen Höchstwert. Es gibt kein anderes Live-Sportevent, das ein größeres Publikum erreicht als der Super Bowl. Angeblich schauen manche Amerikaner das Finale nur wegen der spektakulären Spots. Ganze 19 Prozent einer Befragung zu Beginn des Jahres gaben an, dass für sie die Werbespots der wichtigste Teil des Sportevents sind. Unvorstellbar!
Jedes Jahr werden dabei zwischen 80 und 90 Werbespots während des Spiels gezeigt. Einige Unternehmen halten ihre Clips bis zur Ausstrahlung zum Super Bowl geheim, andere veröffentlichen kleinere Ausschnitte im Vorfeld oder gar den ganzen Clip. Dabei geht es längst nicht mehr darum, nur noch beim Super Bowl gesehen, sondern auch in den sozialen Medien verbreitet zu werden.
Bei diesen horrenden Ausgaben stellt sich jedoch auch die Frage, ob sich die Investition in die teure Vermarktung auch lohnt. In einer weit angelegten Untersuchung haben Forscher die wirtschaftlichen Auswirkungen aller Super-Bowl-Werbespots zwischen 2000 und 2009 untersucht. Das Ergebnis: Die Aktienkurse börsennotierter Unternehmen überstiegen den breit gefassten US-Aktienindex S&P 500 innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen nach dem Super Bowl um mehr als ein Prozent. Dabei sei weder die Länge, noch die Prominenten ein Garant mehr für Beliebtheit gewesen.
Here is an early look at our Pepsi Zero Sugar extended Super Bowl commercial. Was @BenStiller’s reaction #RealOrActing? 🤔 Let us know 👇 #Zoolander #RachelDratch #SuperBowlLVII @TheRealDratch pic.twitter.com/sB4JReEjn1
— Pepsi (@pepsi) February 8, 2023