Wem schon mal das Meme „Ok Boomer“ um die Ohren flog, weiß, dass er gerade etwas unpopulär Altmodisches vom Stapel gelassen hat und dafür postwendend von jüngeren Zeitgenossen abqualifiziert wurde. Die Boomer – genauer die Babyboomer-Generation – das sind die geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg, als es großen Nachholbedarf an, sagen wir mal, friedlichem Zusammensein mit Kuschelfaktor gab. Kinderkriegen boomte, man arbeitete viel und gerne, vollbrachte Wunder, und der zahlreiche Nachwuchs führte diesen erfolgreichen Ansatz aufkeimenden Wohlstands fort. Mein Haus, mein Auto, mein Boot, wie es im Kult-Spot aus den 1990ern hieß. An der Seitenlinie ihrer Errungenschaften zeigen sich die Boomer heute, inzwischen 56 bis 74 Jahre alt, nicht sonderlich innovativ und tolerant, vielmehr konservativ und selbstgerecht. Was nachfolgende Generationen davon halten, machte erstmals 2019 in sozialen Medien mit dem Begriff „Ok Boomer“ die Runde. Knapper können die Jungen nicht sagen, dass sich jede weitere Diskussion erübrigt, weil das Gegenüber von früher heute zum alten Eisen gehört, das stur seinen Gewohnheiten nachhängt und sich Neuerungen und Zukunftsdenken eher verschließt. Dass man Jahrgänge kategorisiert, bezeichnen viele als Schubladendenke. Man kann es auch weniger ketzerisch betrachten, wenn Zeitabschnitte mit bestimmten Lebensstilen simpler miteinander verglichen werden sollen.
Irgendwo steht, dass wir bald bei der Generation Alpha angekommen sind. Die Jahrgänge nach den Boomern bekamen mit X, Y und Z noch die letzten Buchstaben des Alphabets angehängt. Jetzt also alles auf Anfang? Alpha wäre der Übergang von der Gegenwart zur Zukunft. Technik total, Nachhaltigkeit, der Mensch wissenschaftsverliebt und zukunftssüchtig. Mit Ausblick auf Modelle, um die Erde zu verlassen? Also eher Generation Mars? Im Jahr 2017 entstand der sehenswerte Dokumentarfilm „The Mars Generation“, der eine Gruppe Jugendlicher im Space Camp der NASA bei ihren Aktivitäten beobachtete und ihre ganze jugendliche Begeisterung für (Natur-)Wissenschaften beim Lösen weltraumtechnischer Probleme einfing. Sowas zieht viele Innovationen auf der Erde nach sich und erzeugt Ansätze, um eines Tages die Erde verlassen zu können. In Amerika jedenfalls wird an der Generation Mars gearbeitet. Nicht nur mit großem technischem Know-how, sondern auch mit Enthusiasmus, den Nachwuchs für das neue Raumzeitalter zu zeugen.