Mit Graspapier ist eine neue, nachhaltige Alternative zum herkömmlichem Papier auf dem Markt und beschleunigt damit auch in diesem Segment den Nachhaltigkeitstrend, der alle Menschen immer intensiver beschäftigt. Dabei stehen besonders Unternehmen im Fokus, von denen die Verbraucher nachhaltige Produkte bzw. nachhaltiges Handeln erwarten – fern ab des meist praktizierten Greenwashings. Hier könnte Graspapier eine ernstzunehmende Alternative sein, da es viele Vorteile mitbringt.
Die Produktion verbraucht deutlich weniger Wasser und Energie und auf den Einsatz von Chemikalien wird komplett verzichtet. Im Vergleich zu Papier aus reinem Holzzellstoff spart man bei der Herstellung von Graspapier rund 23 % CO₂ ein. Zudem handelt es sich bei Graspapier um ein regionales Produkt. Da die Grasfasern hauptsächlich von Grünflächen aus Deutschland stammen, sind die Transportwege zur Papierfabrik kurz, in der Regel nicht länger als 50 km. Der Holzzellstoff hingegen legt meist eine Strecke von 4.000 Kilometer zurück, bis überhaupt erst mit der Papierproduktion begonnen werden kann.
So gesehen ist Graspapier eine sehr interessante, nachhaltige Alternative zum klassischen „Holzpapier“. Es ist aber auch kein Wundermittel, das Letzteres ersetzen könnte. Regionales Gras ist aus klimatischen Gründen nicht permanent verfügbar und die Grastrocknung bzw. -aufbewahrung ist sehr aufwendig, da es schnell unter Schimmel leiden kann. Aber es ist ein authentischer, sinnvoller Ansatz, der sich lohnt weiterentwickelt zu werden. Dies setzt allerdings auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Papierherstellern und Heuanbietern voraus. Ein weiteres Mosaiksteinchen zur Rettung von Bäumen, Klima und Umwelt.