Ich war zum Europa-Auftakt der Coldplay Welttournee in Frankfurt dabei und konnte das bunte, gute Laune Spektakel miterleben.
Auf der Bühne entladen sich Feuerfontänen, bunte Videos und Animationen laufen über eine riesengroße halbrunde Leinwand. Kreisrunde Leinwände zeigen die Band hautnah in Action. Und dazu noch die Blinkarmbänder, die von allen Zuschauern getragen wurden. Von der Veranstaltungstechnik angesteuert, verwandelten sie das ganze Stadion in ein wechselnd buntes Lichtermeer, wie es Handylampen nie hinkriegen würden. Dazu noch die besten Hits aus den 9 Coldplay-Alben. Einfach MEGA. Ein unvergesslicher Abend mit viel Emotion und noch mehr Spaß und Power. Doch was war mit dem großen Nachhaltigkeitsversprechen? Hat die Band ihr versprechen tatsächlich gehalten?
Kurzer Reminder: „Coldplay versprachen die Emissionen der Tour um 50 % zu senken und haben hierfür einen 12-Punkte-Plan entwickelt.“ Alle Infos dazu gibt’s auf https://sustainability.coldplay.com/
Vor dem Konzert konnte man seine mitgebrachten, leeren Flaschen tatsächlich kostenlos mit Wasser füllen lassen. Dadurch wurde dem Versprechen, möglichst wenig Plastikflaschen zu verkaufen, nachgekommen. Zu Beginn des Konzerts informierte ein Video ausführlich darüber, wie Coldplay versucht, die Arenen der Welt möglichst umweltschonend zu bespielen.
Jedes verkaufte Ticket pflanzt einen Baum, unterstützt den Tierschutz und die Reinigung der Meere; im Stadion wird Strom erzeugt durch kleine Windrädchen, Solarplatten und kinetische Dancefloors. Der kinetische „Stadionboden“ beschränkte sich auf zwei größere Felder, nicht aber auf den gesamten Boden wie ich eigentlich dachte. Zusätzlich gab es im hinteren Teil des Stadions ein paar festgeschraubte Fahrräder – so genannte Powerbikes, mit denen sich Strom erzeugen ließ. Ich würde sagen, dass die Energieerzeugung über kinetische Dancefloors und Powerbikes eher ein Tropfen auf den heißen Stein war, wenn man an die gigantischen Ausmaße von Leinwänden, Laser, Feuerwerk, Konfettikanonen, Armbändern etc. denkt. Aber bestimmt wurde für den Rest der Energie der nachhaltigste Solarstrom von Frankfurt verwendet. 😉
Ob es Coldplay nun wirklich gelingt, die Emissionen der Tour um 50 % zu senken, kann ich nicht beurteilen. Aber ich bin mir sicher, dass der Wille und die groß angelegte Kampagne ein entscheidender Schritt ist, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ bei Megaevents zukünftig an Wichtigkeit zunimmt. Ganz bestimmt schreiben Coldplay mit Ihrem Tour-Nachhaltigkeitskonzept Geschichte. Bleibt gespannt abzuwarten wie viele Bäume am Ende gepflanzt werden … Erste Ergebnisse gibt’s hoffentlich nach dem ersten Teil der Welttournee im November 2022.