Das Aus für die Prospektwerbung könnte immer näher rücken. Obi hat es vorgemacht und andere ziehen nach. Die Prospekte, die wir jeden Samstag in unseren Briefkästen wiederfinden, werden bald schon nicht mehr produziert. Ein Grund dafür ist die Papierknappheit, sowie der Müll, der durch die Prospekte erzeugt wird. Besonders die Folie, in der die Prospekte eingepackt sind, ist vielen ein Dorn im Auge. Aus Sicht der Einzelhandelsunternehmen lohnt es sich immer weniger, Geld in Gestaltung sowie die Produktion zu stecken.
Nun hat auch Rewe angekündigt, die Produktion einzustellen. Der Trend geht Richtung App, die Produkte sollen nun mehr digital beworben werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: keine Produktionskosten, keine Ressourcenverschwendung, nachhaltiges Wirtschaften. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, jüngere Zielgruppen zielgenau anzusprechen. Oder man bewirbt Angebote regionaler und persönlicher. Es wird spannend zu beobachten, ob andere Unternehmen nachziehen und auch den Fokus auf die digitale Welt legen. Der Umwelt würde dies auf jeden Fall guttun!
Bei vielen Unternehmen allerdings liegt die Wahrheit in der Mitte, und sie nutzen bzw. vereinen das Beste aus den zwei analogen und digitalen Welten. So verknüpft zum Beispiel Aldi Süd die wöchentlichen Prospekte erstmals mit neuen digitalen Erlebniswelten. Zum Einsatz kommt dabei die neue Partner-App Snoopstar, die sich auf diese Technologie spezialisiert hat. Die Kunden können zukünftig nun einzelne Prospektseiten scannen und so Videos, Animationen, feine Kochideen bis hin zu Produktpräsentationen und Gewinnspielen abrufen. Die Prospekte werden interaktiver, emotionaler und aktivierender, denn aus Print wird auf einmal Bewegtbild. Vor diesem Hintergrund darf man sogar gespannt sein, was der oft beschworene Tod von Print noch Innovatives und Überraschendes hervorbringen wird.